Sensei Peter Steinmann 4. Dan
Am 25.10. 1957 wurde ich in Luzern geboren. 1958 kam mein Bruder Arthur zur Welt und beendete damit meine Zeit als „Alleinunterhalter" meiner Eltern. Von da an sangen bzw. schrien wir in einem reinen „Männerchor", bis unsere Schwester Monika 1960 das Trio vervollständigte.
Mit 5 Jahren bekam ich endlich die Chance, meine Gesangskünste bei einem Soloauftritt im Stadtkeller Luzern einer breiteren Öffentlichkeit vorzuführen. Bevor jedoch der erste Plattenvertrag unterschrieben werden konnte, wurde ich „jäh" aus meinen Träumen gerissen ..... und musste für einige Jahre die Schulbank drücken. Zu dieser Zeit verlagerten sich meine Interessen in den sportlichen Bereich. Nebst Schule und Ausbildung verbrachte ich viel Zeit mit Kunstturnen, Fussballspielen und Wasserspringen. Diese Sportarten alleine befriedigten mich aber nicht, so dass ich mich an meine „frühe Gesangskarriere" zurückerinnerte und eine eigene Band gründen wollte.
Meine musikalische Karriere scheiterte aber erneut an der „bitteren" Realität: Auf mich wartete der Einstieg ins Berufsleben. Während der Lehre begann für mich der unsportlichste Abschnitt meines Lebens. Dafür erkundete ich meine Umwelt in jeder freien Minute auf zwei Rädern.
Im Herbst 1975 entdeckte ich auf einem meiner Ausflüge Plakate vom ersten BRUCE LEE-Film. Meine Neugier war geweckt; dreimal hintereinander besuchte ich den Film mit meinen Kollegen. Von da an war klar: Statt Sänger wollte ich nun Kung Fu Star werden.
Also suchte ich im Telefonbuch nach einer in der Nähe gelegenen Karateschule, fand die Kyokushin-Karate-Schule Luzern und begann „wie wild" zu trainieren. Mein Musikinteresse reduzierte sich dabei aufs Winterhalbjahr: 15 Jahre lang hatte ich meine „Live-Auftritte" als Obergugger der Ronfäger. Das Karate-Fieber liess mich jedoch nicht mehr los. Ich hatte meinen Sport gefunden.
Schon bald stellten sich die ersten Erfolge ein. Mein Ziel war Japan. Als ich 1979 an der WM in Tokio teilnehmen konnte, beschloss ich auf der Heimreise, dorthin zurückzukehren, sobald ich mit Akkordarbeiten genügend Geld für einen längeren Aufenthalt verdient hatte....
Doch wieder holte mich das „normale" Leben ein. Ich verliebte mich und hatte von da an nur noch einen Gedanken: Diese Frau wollte ich heiraten und eine Familie gründen. 1980 wurde unsere erste Tochter, Ramona, geboren und 1983 folgte unsere zweite Tochter, Fabienne.
So stellte ich meine Japan-Ziele in den Hintergrund, niemals aber das Karate. Neben Familie und Berufsarbeit als Abteilungsleiter bei der Firma Geser trainierte ich und bildete mich im Karate weiter und erteilte auch Unterricht an der Karateschule von Shihan Peter von Rotz in Luzern.
Anfangs 90-er-Jahre regte sich in mir erstmals der Wunsch, ein eigenes Dojo zu eröffnen, ein Ziel, das ich im März 1993 mit der Dojo-Eröffnung in Stans verwirklichen konnte. 1996 beschloss ich, das Karate zum Beruf zu machen.
Unterdessen leite ich drei Schulen mit ca. 300 Mitgliedern und freue mich am Trainingsgeist und an den Erfolgen meiner Schüler an nationalen und internationalen Wettkämpfen. Mit meiner Arbeit als Profi-Karatetrainer kann ich zwei Träume gleichzeitig verwirklichen: mit Menschen zu arbeiten und meinen Sport auszuüben.
Sensei Peter Steinmann
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